Zum ersten Mal gehört hatte ich von Wallis Bird über Christian Vinne, einen Schlagzeuger von der Popakademie Mannheim, den ich über ein paar Ecken kenne. Er hätte da ein paar Gigs mit so einer irischen Sängerin gespielt. Ahja, okay… Als Rainer, Sänger meiner Band “Four Sided Cube” und ebenfalls Popakademiestudent von Wallis erzählte und sie unheimlich spannend fand musste ich mir die Sache natürlich näher ansehen. Myspace gecheckt, ihre Webseite besucht - ja, das klingt nett.
Als Wallis dann letztens hier in der Feuerwache spielte, lies ich mir natürlich nicht die Chance nehmen, mir das mal live anzusehen. Es war ein denkwürdiges Konzert - nicht nur für mich, sondern wohl auch für die Band. Es ging technisch eigentlich alles schief, was schief gehen kann. Dennoch blieben die drei - Wallis (Gitarre & Gesang), Christian (Drums & Vocal entertainment ;) und sein Bruder Michael (Bass) locker. Wallis hatte das Publikum eigentlich von Anfang an auf ihrer Seite. Unheimlich sympathisch, chaotisch und durchgeknallt im positiven Sinne - das hat Unterhaltungswert. Doch was bei manchen in nur übertriebener Selbstdarstellung endet, kanalisiert sie in Songs die so unheimlich vor Emotion strotzen, Spass machen und dabei musikalisch auf einem unglaublich hohen Niveau sind.
Aus musikalischer Sicht gefällt mir besonders, wie die drei mit ungeraden Taktarten spielen und diese aber Publikumsgerecht verpacken. Desweiteren ist es schon erstaunlich wie man mit einer sehr rudimentären Besetzung (Drums, Bass, Akustikgitarre) so vielfältige Songs produzieren kann - keine Song klingt wie der andere. Der rote Faden ist allerdings Wallis’ Stimme. Mir fallen eigentlich bei jedem Song andere Parallelen ein und doch ist da etwas sehr eigenständiges. Am besten ihr hört euch das mal selbst an… Wallis’ aktuelle EP heißt “Branches Untangle” und ist auf ihrer Webseite für nur 7,50€ käuflich zu erwerben. Pflichtkauf!